Was sind bioidentische Hormone?

Hormone sind wichtige Botenstoffe, die zahlreiche Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper steuern. Sie haben u.a. Einfluss auf das Immun- und Nervensystem, das Gehirn und die Gefühle. Sind sie im Gleichgewicht, fühlen wir uns körperlich und psychisch gesund. Gerät der Hormonhaushalt jedoch in Dysbalance, kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Beschwerden umfassen Störungen, wie z.B. Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder Depressionen bis hin zu schwerwiegenderen Erkrankungen, wie z.B. Herz – Kreislauf – Erkrankungen, Krebs, Osteoporose, Demenz, Unfruchtbarkeit oder Alzheimer.

Unter Einsatz von bioidentischen Hormonen kann eine deutliche Linderung der Beschwerden erreicht werden. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die mit den natürlichen, vom menschlichen Körper selbst hergestellten Hormonen, strukturell und funktionell übereinstimmen, also „körperidentisch“ sind. Gemeint sind hier in erster Linie die weiblichen und männlichen Sexualhormone Dehydroepiandrosteron, Estriol, Estron, Estradiol, Progesteron und Testosteron.

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Vorteile von bioidentischen Hormonen

Bei der jahrzehntelang verschriebenen Hormonersatztherapie (HET) werden „künstliche“, d.h. rein synthetisch hergestellte Hormone zugeführt, die u.a. aus „Stutenurin“ gewonnen und z.T. synthetisch verändert werden. Diese „künstlichen“ Hormone haben eine vollständig andere Molekülstruktur als die Hormone, die der menschliche Organismus selbst bildet. Zwar werden durch die synthetisch hergestellten Hormone manche Wechseljahrsymptome, wie Hitzewallungen oder Depressionen reduziert, jedoch können sie teilweise auch schwere Nebenwirkungen auslösen. Im Rahmen einiger großer Studien wurden diese Nebenwirkungen bestätigt, u.a. in der britischen One-Million-Women-Studie oder auch in der Women“s Health Initiative (Amerikanische Studie zur Frauengesundheit unter synthetischer Hormonersatztherapie), die aufgrund schwerer Nebenwirkungen, wie Herzinfarkten, Schlaganfällen, Gebärmutterkrebs und Brustkrebs abgebrochen werden musste.

Die bioidentische Hormontherapie (BHT) ist im Vergleich zu diesem Verfahren deutlich nebenwirkungsärmer. Hier werden Hormondefizite auf natürliche Art und Weise mit bioidentischen Hormonen behandelt. Diese werden aus dem Diosgenin der Yamswurzel gewonnen und dann so „verarbeitet“, dass die Resultate (z.B. Progesteron und Östradiol) genau mit der menschlichen Hormonmolekülstruktur übereinstimmen, d.h. bioidentisch bzw. körperidentisch sind. Auch die Sojabohne enthält eine Substanz (Stigmasterin), die zu den bioidentischen Hormonen umgewandelt werden kann.

Vorteil dieser Therapieform ist, dass die Dosierung der bioidentischen Hormone genau auf den individuellen Bedarf des Patienten angepasst werden kann.

Behandlungsablauf

Bioidentische Hormone können oral (z. B. als Globuli, Tabletten oder Nahrungsergänzungsmittel mit speziellen Spurenelementen) oder transdermal (z. B. als Hormongele oder Cremes) verabreicht werden.

Die Therapie sollte immer mit einer niedrigen Dosis begonnen werden, bevor sie schließlich kontinuierlich gesteigert wird, bis die Beschwerden nachlassen.

Auf welche Art und wie häufig die Hormone eingenommen werden müssen, ist abhängig von dem verwendeten Präparat. Tabletten müssen zum Beispiel täglich eingenommen werden, wohingegen Hormonpflaster nur ein- oder zweimal pro Woche gewechselt werden müssen. Zirka drei Monate nach Beginn der Behandlung überprüft der behandelnde Arzt die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Präparates. Einmal im Jahr entscheidet er zudem, ob die Dosis gesenkt oder die Therapie gegebenenfalls beendet werden kann.

Welches Hormonpräparat und welcher Therapieverlauf für Sie persönlich am besten geeignet ist, bestimmen unsere Fachärzte im Rahmen eines persönlichen Gespräches mit Ihnen. Einen festgelegten Ablauf gibt es für die Hormontherapie also nicht.

Bioidetische Hormontherapie – Die Fakten

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Für wen ist eine bioidentische Hormontherapie geeignet?

In den Wechseljahren verändert sich das Zusammenspiel der weiblichen Hormone und es kommt zu einer Dysbalance zwischen Progesteron und Östrogen. Diese hormonelle Dysbalance führt bei vielen Frauen zu körperlichen und psychischen Symptomen wie unregelmäßige Blutung, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Libidoverlust.

Die Wechseljahre des Mannes im mittleren Alter werden auch als Klimakterium virile bezeichnet. Sie entstehen durch den physiologischen, schnellen Abfall des Testosteronspiegels. Dies kann zu unterschiedlichen Beschwerden, wie z.B. Abnahme bis hin zum Verlust der Libido, Abnahme der Vitalität und Reduktion der Muskelmasse, Potenzschwäche, Herzklopfen oder depressiven Verstimmungen führen.

Mithilfe der bioidentischen Hormontherapie können diese Beschwerden deutlich gelindert oder sogar vollständig aufgelöst werden.

Die Behandlung bei uns in der Praxis erfolgt grundsätzlich immer erst nach einer umfassenden Hormonlaboruntersuchung. So stellen wir sicher, dass auch tatsächlich ein hormoneller Mangel oder eine hormonelle Dysbalance vorliegt. Zudem besprechen wir in einem ausführlichen Anamnesegespräch mit Ihnen, ob es eventuell weitere Faktoren in Ihrem Leben gibt, die ein Hormonungleichgewicht verursachen oder begünstigen können, wie z.B. Vitalstoffdefizite, Schadstoffbelastungen, chronischer Stress oder ein gestörter Säure-Basenhaushalt. Unsere erfahrenen Fachärzte informieren Sie anschließend über alle Ihre Möglichkeiten und entwickeln einen auf Sie und Ihre individuellen Beschwerden zugeschnittenen Behandlungsplan.

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